Sonntag, 4. Oktober 2015

Slowcooker-Saftgulasch

Wenn man sich wie ich ständig auf irgendwelchen Foodblogs und Kochseiten im Internet rumtreibt, stößt man zwangsläufig früher oder später auf Slowcooker-Rezepte. Gerade im amerikanischen Raum sind diese Geräte sehr beliebt, die das Essen über mehrere Stunden auf kleiner bis mittlerer Hitze langsam garen. Besonders Fleischgerichte sollen prima gelingen, da das Fleisch sehr zart und - gerade bei Geflügel - dabei nicht trocken wird. Lange habe ich überlegt: "Brauchst du das?". Da die Slowcooker nicht sehr teuer sind, habe ich mir dann irgendwann einen 3,5-Liter-Slowcooker bestellt. Das erste Testrezept war ein Wiener Saftgulasch, das ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte!
Das wird gebraucht (für 4 Personen):
1 kg Rindfleisch in mundgerechten Stücken
750 gr. gewürfelte Zwiebeln
2 gehackte Knoblauchzehen
2 EL Butterschmalz
250 ml. Rinder- oder Gemüsebrühe
2 EL Tomatenmark
2 EL Paprikapulver, edelsüß
1 TL Rosenpaprika
1-2 EL Essig (Weißwein- oder Balsamicoessig)
1 EL Zucker
1,5 EL Salz
1 Lorbeerblatt
Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung (im Slowcooker):
Bevor der Slowcooker zum Einsatz kommt, müssen die Zwiebeln in einem Topf auf dem Herd mit dem Butterschmalz angebraten werden. Sie sollen dabei goldbraun werden und durchaus etwas Bratspuren annehmen. Dies dauert etwas 10-15 Minuten bei mittelhoher Hitze - dabei ständig rühren, damit sie nicht anbrennen. Kurz vor Ende den Knoblauch dazugeben und kurz mitbraten. Zwiebeln und Knoblauch dann in den Slowcooker geben. Das Fleisch darauf verteilen. In denTopf, in dem die Zwiebeln gebraten wurden, die Brühe geben sowie alle weiteren Zutaten. Kurz im Topf aufkochen und dann zu den Zwiebeln und dem Fleisch in den Slowcooker geben. Slowcooker einschalten und die meiste Arbeit ist nun getan. Ich habe dann alles insgesamt 10 Stunden im Slowcooker gegart - zunächst drei Stunden auf "high" und dann sieben Stunden auf "low". Die Kochzeit ist sicherlich vom Gerät abhängig. Aber das Ergebnis war wirklich gut und das Fleisch extrem zart. Vielen Dank für das Originalrezept, welches aus dem Crocky-Blog stammt- allerdings habe ich es ein wenig abgewandelt, da ich kein besonders großer Kümmelfan bin. Dazu haben mir Semmelknödel sehr gut geschmeckt, aber auch Spätzle könnte ich mir gut vorstellen.
Ich bin Single und werde oft gefragt, wieso ich mir die Mühe mache, für mich alleine zu kochen? Nun - ich liebe gutes Essen und da das ja eher selten einfach vom Himmel fällt und Fertiggerichte - bis auf gelegentliche Ausnahmen - für mich keine Alternative sind, muss man dann selbst ran. Außerdem finde ich Kochen durchaus entspannend, auch nach einem Arbeitstag. Allerdings möchte ich dann trotzdem nicht gerne Stunden in der Küche stehen, bis das Essen fertig ist. Und manchmal ist der Hunger auch einfach schon sehr groß wenn ich nach Hause komme. Daher bin ich dazu übergegangen von einigen Gerichten größere Mengen zu kochen und einzufrieren. Dank Mikrowelle steht dann ruck-zuck was Leckeres auf dem Tisch, während man nur schnell eine Beilage zubereiten muss. Auch von diesem Saftgulasch habe ich drei Portionen eingefroren. Einfrieren lassen sich auch wunderbar Pastasaucen wie Bolognese- oder Marinara-Sauce, aber auch viele Suppen. Aber auch mein Lammcurry und mein Kichererbsencurry habe ich schon eingefroren. Also nehmt beim nächsten Mal einfach einen großen Topf und verdoppelt das Rezept - dann könnt ihr noch Wochen später davon profitieren und euch an leckerem Essen freuen! Bei mir im Blog findet ihr solche Gerichte ab sofort in der Kategorie "FreezerFriendly".

Samstag, 3. Oktober 2015

Doppelrezension: Schwammerlsaison // Blunzengröstl

Der Verlag emons: hat mir freundlicherweise zwei Krimis für diesen Blog zur Verfügung gestellt: "Schwammerlsaison" von Wolfgang Pesec und "Blunzengröstl" von Ines Eberl. Nachdem ich beide hintereinander gelesen habe und beide Handlungen in der Steiermark liegen - was liegt da näher als eine Doppelrezension!? Und los geht es!

"Schwammerlsaison" - zum Inhalt: Es ist Schwammerlsaison in der Steiermark - doch neben schmackhaften Pilzen wird im Wald noch etwas anderes gefunden, die Leiche eines gerade pensionierten Politikers. Beim Schwammerlsuchen mit Pfeil und Bogen ermordet - und er wird nicht das einzige Opfer bleiben. Major Spazierer, sein Vorgesetzten Oberst Draxler und Kollegin Hilde Ranner von der Mordkommission müssen Privates hinten anstehen lassen und sich auf die Suche nach Motiven und Verflechtungen der Opfer begeben. Meine Meinung: Das Buch beginnt mit der Ermordung des ersten Opfers beim Schwammerlsuchen. In recht kurzen Kapiteln - was ich durchaus angenehm finde - plätschert die Geschichte dann weiter. Mir fiel es allerdings schwer, mit dem Plot warm zu werden. Es passiert wenig und die handelnden Personen wirkten in ihrer Zusammenarbeit auf mich eher merkwürdig. Der Verlagstext beschreibt das Buch als "schräg, abgründig - steirisch". Dem Prädikat "schräg" kann ich mich anschließen - vor allem wenn am Ende das Motiv für die Morde klar wird. "Abgründig" wirkte auf mich vor allem der macho- und klischeehafte Umgang der Beamten mit ihrer Kollegin! Sieht man von modernen Kommunikationsmitteln ab, könnte dieses Buch sicherlich auch in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts spielen - man kann nur hoffen, dass die Polizeibeamten in der Steiermark heutzutage menschlich ein wenig weiter sind. Alles in allem konnte mich dieses Buch leider wenig überzeugen. Allerdings muss ich dazu anmerlken, dass ich die Gegend, in der dieser Regionalkrimi spielt, gar nicht kenne. Gerade Regionalkrimis leben jedoch oft davon, dass der Leser einen Bezug zur Region der Handlung hat. Unter diesen Umständen kann man diesem Krimi eventuell mehr Positives abgewinnen - bei mir reicht es aber nur für 2 von 5 Sternen

"Blunzengröstel" - zum Inhalt: Mark Vanianthen ist erfolgreicher Autor von Kochbüchern. Sein neues Projekt lässt ihn, auf der Suche nach regionalen Rezepten aus der österreichischen Küche, in die Steiermark aufbrechen. Er möchte seinen Freund Anton Zott, der im dortigen Altaussee gerade ein Hotel eröffnen möchte, besuchen. Doch Zott ist bei seinem Eintreffen bereits tot - tragisch verunglückt, wie man annimmt. Doch Mark stößt auf gewisse Ungereimtheiten und besonders das merkwürdige Verhalten einiger Personen aus Zotts Umfeld verstärken schnell Marks Zweifel an einem Unglücksfall...          Meine Meinung: Zweiter Krimi, wieder die Steiermark - doch diesmal fiel mir der Einstieg in das Buch bedeutend leichter. Die Autorin erzeugt eine wohlig-spannende und zugleich angespannte Atmosphäre. Das gesamte Buch, die Handlung, die Personen und schließlich Motiv und Auflösung erinnern mich sehr an den guten englischen Kriminalroman à la Agatha Christie. Deren Bücher waren meine Einstieg in die Welt der Kriminalliteratur, so dass ich mich in Büchern wie diesem fast immer "wie zu hause" und gut aufgehoben fühle. Garniert wird dieser Kriminalroman dann noch zusätzlich mit regionalen Rezepten, die dem "Grossen Servus Kochbuch" entnommen sind. Wer sich also - neben dem Genuss eines guten Kriminalromans - auch noch dem Genuss der österreichischen Küche mit "Altwiener Blunzengröstl", "Eierschwammerl-Schmarrn" und "Marillenknödeln" hingeben möchte, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen. Das Buch hat mich thematisch mitten in mein Blogger-Herz getroffen, daher gibt es für "Blunzengröstl" volle 5 von 5 Sternen!

Beide Bücher sind im Verlag Emons erschienen - Infos findet ihr unter www.emons-verlag.de.