Montag, 23. Dezember 2013

Was sie nicht weiß - X-Mas-Last-Minute-Buchtipp

Es ist der 23. Dezember, einen Tag vor Heilig Abend und wer kennt das nicht: es fehlt noch ein Geschenk. Eine Kleinigkeit für Mutter, Schwiegervater, Schwester, Onkel oder die stets hilfsbereite Nachbarin. Mein Last-Minute-Geschenk-Tipp für dieses Jahr ist ein Thriller aus den Niederlanden: "Was sie nicht weiß" von Simone van der Vlugt. Bester Dank für das Buch und frohe Weihnachtswünsche gehen an die Kollegen von "Blogg dein Buch".























 
"Was sie nicht weiß" von Simone van der Vlugt ist erschienen im
Diana Verlag
hier bestellbar als Taschenbuch zum Preis von 12,99 EUR

Die Story: An einem Alkmaarer Seeufer findet ein Spaziergänger die grausam verstümmelte Leiche eines jungen Mannes. Zunächst findet die Polizei keinen Hinweis, warum David Hoogland Opfer des Verbrechend geworden ist. Der junge Lehrer war in der Schule äußerst beliebt, es finden sich keine Hinweise auf Feinde. Ermittlerin Lois Elzinga vermutet eine Frau als Täterin und findet schließlich einen Hinweis auf eine Fotografin namens Tamara. Wer ist sie? Die Ermittlungen führen Lois zunächst nicht weiter. Trotzdem scheint Tamara immer da zu sein...
Meine Meinung: "Was sie nicht weiß" ist bereits der siebte Thriller der niederländischen Autorin Simone van der Vlugt und der erste Roman, den ich von ihr gelesen habe. Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der einen schnell fesselt. Auch die kurzen Kapitel haben mir sehr gut gefallen. Man kann schnell zwischendurch ein paar Seiten lesen oder auch abends noch schnell ein paar mehr Seiten, weil man so gerne wissen möchte, wie die Geschichte weitergeht. Das Ermittlerduo Lois und Fred ist sehr angenehm. Wie in so vielen Romanen trägt auch Ermittlerin Lois die Last einer eher traurigen, privaten Vergangenheit - allerdings weniger düster als man es aus anderen Büchern kennt. Sie bleibt trotzdem sympathisch und ihr Kollege Fred gibt einen erfahrenen Gegenpart zur jungen Ermittlerin ab. Der Titel "Was sie nicht weiß" ist in der Geschichte im doppeltes Hinsicht wörtlich zu nehmen, den sowohl die Ermittlerin Lois als auch Maaika Scholten, die ins Visier der Polizei gerät wissen etwas nicht, was sich als Lösung des Fall herauskristalisiert und ein sehr interessantes Motiv ist.

Mein Fazit: Dieser Thriller aus den Niederlanden ist uneingeschränkt zu empfehlen. Wer noch ein Buchgeschenk für einen Krimifan unter den Baum legen will, dem sei "Was sie nicht weiß" wärmstens ans Herz gelegt. Mit diesem Thriller kann man eigentlich nicht viel falsch machen: spannend, aber nicht zu blutig - interessante Ermittler und Beteiligte - ungewöhnliches Motiv - als dies ergibt einen tollen Thriller, den ich euch wirklich empfehlen kann und der von mir vier von fünf Sternen erhält. Euch allen frohe Weihnachten und viel Spaß beim Lesen!

Sonntag, 24. November 2013

Ho Ho Ho - Backen zu Weihnachten: Cranberry-Nuss-Kekse

Heute in einem Monat ist es wieder soweit: Die schönste Zeit des Jahres feiert ihren Höhepunkt am
Heiligabend. Daher wurde es höchste Zeit für den ersten Weihnachts-Back-Marathon des Jahres. Und natürlich gibt es hier das erste Rezept: Cranberry-Nuss-Kekse! Das braucht ihr für etwa 30 Stück:
  • 100 gr. geröstete & gesalzene Erdnüsse
  • 100 gr. weiche Karamellbonbons (z. B. Muh-Muhs), grob gehackt
  • 50 gr. getrocknete Cranberries
  • 120 gr. zarte Haferflocken
  • 130 gr. Mehl
  • 130 gr. brauner Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 90 gr. Butter
  • 90 gr. Doppelrahmfrischkäse
  • 3 EL kaltes Wasser
Zunächst die Karamellbonbons grob hacken. Dann alle trockenen Zutaten in einer Rührschüssel gut vermischen. Dann die Butter, den Frischkäse und das Wasser zugeben und mit dem Knethaken zu einem gleichmäßigen Teig verkneten.


Mit zwei Teelöffeln kleine Häufchen auf das mit Backpapier ausgelegten Blech setzen, dabei etwas 4-5 cm Abstand lassen. Dann im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad Unter-/Oberhitze (Umluft 160) auf mittlere Schiene etwa 12 Minuten backen. Abkühlen lassen und dann losknuspern! Und schaut auch nochmal in die anderen crimesNcookies-Weihnachtsrezepte, z. B. die Hausfreunde oder die Engelsaugen.

Donnerstag, 14. November 2013

Krimi aus Polen: "21:37" von Mariusz Czubaj

Bei "Blogg dein Buch" gibt es aktuell die Wahl zum „Indie-Verlag des Jahres 2013“. Besonders interessant für mich war hierbei der Titel "21:37" von Mariusz Czubaj - ein Thriller aus Polen. Thriller aus den USA oder Großbritannien (die ich auch sehr gerne lese), finden sich bei uns in Massen, aber Krimis, vor allem aus kleineren Ländern, sind hierzulande doch rar gesät - daher habe ich mich gefreut, als das Buch schließlich im Briefkasten lag.

























"21:37"
von Mariusz Czubaj
erschienen im Prospero Verlag, erhältlich hier
für 14,95 EUR


Die Story: In Warschau werden zwei Schüler eines Priesterseminars ermordet aufgefunden. Vor ihrem Tod wurden sie brutal gefoltert. Außerdem wurden ihnen die Zahlen 21 und 37 auf die Stirn geschrieben. Sie deuten auf den Todeszeitpunkt von Papst Johannes Paul II., 21:37 Uhr. Gibt es eine Verbindung zum Tod des Papstes? Kommissar Rudolf Heinz wird nach Warschau gerufen, um sich mit seinen kriminalpsychologischen Kenntnissen an den Ermittlungen der Sonderkommission zu beteiligen. Die Ermittlungen führen ihn in das Priesterseminar. Dort stößt er auf merkwürdige Vorgänge, weitere verschwundene Seminaristen und höfliches Schweigen. Doch Heinz lässt sich nicht beirren, bis er schließlich auf die Lösung stößt...
Meine Meinung: Ein düsteres Buch mit einem äußerst düsteren Kommissar. Im Verlauf des Buches erfährt der Leser ein wenig mehr von den Abgründen, die dahinterstecken: Eine aufgrund seines Berufs gescheiterte Ehe, ein Jahre zurückliegender Fall, der psychische und physische Narben hinterlassen hat, die seltene Krankheit Raynaud-Syndrom und eine zerrüttete Beziehung zu seinem Sohn. Alles das lastet schwer auf den Schultern des Profilers Rudolf Heinz. Aber seine Instinkte sind wach und sie helfen ihm bei der Lösung des Falls um die ermordeten Seminaristen (und weiterer Morde). Seine Leidenschaft ist die Musik - nur sie lässt ihn abends einschlafen: Black Sabbath, Fleetwood Mac, John Lee Hooker - sie alle Helfen ihm, seine vergangenen und aktuellen Dämonen auf Abstand zu halten.
Mein Fazit: Kommissar Heinz ist eine faszinierende Person, ob man ihn mag oder nicht. Allerdings ist dieser Typus Kommissar keine wirklich neue Erfindung. Mir persönlich geht es hier ein wenig zu düster zu. Ein wenig Kontrast zu den negativen Gedanken von Heinz hätte nicht geschadet, doch die dunkle Stimmung zieht sich durch das gesamte Buch. Es entsteht der Eindruck, dass auch die Entwicklung der polnischen Gesellschaft in keine sehr positive Richtung verläuft. Ob dies den Tatsachen entspricht, kann ich allerdings nicht beurteilen. Das die Öffnung hin zu Europa nach dem Fall des Eisernen Vorhangs aber nicht nur Gewinner hervorgebracht hat, dürfte jedoch außer Frage stehen. Dieser erste Fall für den Ermittler Rudolf Heinz wurde im Jahr 2009 mit dem polnischen Krimipreis ausgezeichnet. Zu recht, denn das Buch ist ein handwerklich guter und lesenswerter, allerdings sehr bedrückender Thriller. Von mir gibt es dafür vier von fünf Sternen.

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Kürbiswochen-Finale: Happy Halloween!

Die Kürbiswoche geht zu Ende mit DEM Kürbisfeiertag des Jahres. Ich hoffe, ich konnte euch diese Woche ein wenig inspieren, die Kürbisse auch mal zu etwas anderem als Suppe zu verarbeiten. Zum Abschluss hier noch zwei Ideen, bei der es weniger ums Essen geht: HAPPY HALLOWEEN!!!!

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Schupfnudel-Feta-Kürbis-Pfanne - Kürbis quer durch Europa

Und weiter rollt der Kürbis! Dieses Gericht war ein bisschen auf die Schnelle gezaubert, hat aber erstaunlich lecker geschmeckt. Eine leckere Kombi der Kürbis mit Feta und gerösteten Mandeln.
 
Für zwei hungrige Esser braucht ihr:
  • 1/2 kleinen Hokkaido-Kürbis, entkernt (und wer will auch geschält)
  • 1 Packung Fertig Schupfnudeln (aus dem Kühlregel, oder auch Gnocchi)
  • 1/2 halbe rote Zwiebel, gehackt
  • 1 Zehe Knoblauch, gehackt
  • etwas Gemüsebrühe
  • 150 gr. Feta
  • Mandelblättchen
  • etwas gehackte Petersilie oder auch eine ital. Kräutermischung
  • Salz/Pfeffer/Chilipulver
  •  Olkivenöl
Und so wird es gemacht:
Zunächst den Kürbis in Spalten schneiden und bei mittlerer Hitze anbraten, bis er weich ist. Danach in Würfel schneiden und beiseite stellen. Nun Zwiebel und Knoblauch in einer Pfanne weich dünsten, die Schupfnudeln hinzugeben und etwas anbraten, bis sie ein wenig Farbe haben. Kürbiswürfel dazugeben, alles mit etwas Gemüsebrühe ablöschen. Nicht viel, nur das der Pfannenboden gerade bedeckt ist. Ein wenig köcheln lassen, dann den Feta dazubröckeln und umrühren. Man kann das nun sofort servieren oder den Feta ein wenig schmelzen lassen, dann wird es etwas cremiger. Egal wie man es macht, vor dem Servieren mit Kräutern, Salz, Pfeffer und nach Geschmack ein wenig Chilipulver abschmecken. Mandelblättchen in einer Pfanne etwas anrösten und zum Schluss über die Schupfnudeln streuen. Gibt den letzten Pfiff zu diesem herbstlichen Kürbisgenuss!

Sonntag, 27. Oktober 2013

Gefüllte Cannelloni mit Kürbis und Ricotta - Kürbiswoche Teil 2

Weiter geht die Kürbiswoche hier bei crimesNcooking. Ich liebe Cannelloni und bin eigentlich immer auf der Suche nach leckeren Füllungen. Was lag also näher, als es mit Kürbis und Ricotta zu versuchen?!
Das wird gebraucht (für 2-3 Personen):

  • 1 halber Hokkaido-Kürbis, entkernt und in Würfel geschnitten
  • 250 gr. Ricotta
  • 1 Ei
  • 4 EL Mandelblättchen
  • Cannelloni-Nudeln (getrocknet, ohne Vorkochen)
  • Parmesan und Emmentaler
  • italienische Kräuter
  • Chilipulver, Muskat
  • 2 EL Butter
  • 2 EL Mehr
  • 1 EL Tomatenmark
  • 300 ml Milch
  • Salz, Pfeffer, Olivenöl

Zubereitung: Den gewürfelten Kürbis in einer Pfanne mit etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze anbraten bis er weich wird und sich leicht zerdrücken lässt. (Der Kürbis kann auch mit der Schale verarbeitet werden. Bei mir sah sie nicht so toll aus, daher habe ich ihn etwas geschält.) In der Zwischenzeit in einer kleinen Pfanne (ohne Öl) die Mandelblättchen etwas anbräunen. Unbedingt ständig rühren und im Auge behalten, da sie leicht anbrennen. Wenn sie etwas angebräunt sind, werden sie kurz grob gehackt. Nun den Kürbis in einer Schüssel grob zerdrücken, etwas salzen, Ricotta, das Ei und die Mandeln dazugeben und gut vermischen. Dann eine gute Handvoll geriebenen Parmesan ebenfalls untermischen und mit Salz, Pfeffer, Chilipulver und italienischen Kräutern würzen. Mit einem Teelöffel nun die Füllung in die Cannelloni-Röhren füllen und diese in eine Auflaufform legen. In einem Topf die Butter zerlassen, das Mehl dazugeben und aufschäumen lassen, die Milch dazugießen, Hitze etwas reduzieren und unter Rühren ein wenig köcheln lassen, bis die Bechamelsauce eindickt. Die Sauce ebenfalls mit etwas Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Außerdem das Tomatenmark unterrühren. Die Sauce dann über den Cannelloni verteilen und mit geriebenem Käse (Emmentaler geht gut, oder auch ein Bergkäse). Danach bei 180 Grad (Unter-/Oberhitze) für 35-40 Minuten auf mittlerer Schiene im Backofen backen (checkt vorher mal auf der Packung, wie lange die Cannelloni gebacken werden müssen). Und dann kann schon serviert werden, vielleicht ein kleiner Salat dazu (wobei wir hier auf die gesunde Beilage verzichtet haben) - bon appetit!

Samstag, 26. Oktober 2013

Rund - orange - vielfältig: Kürbiswoche bei crimesNcooking! Heute: Kürbisauflauf mit Hack

Ich gebe es zu, hier wurde in letzter Zeit echt ziemlich wenig gekocht! (Dafür allerdings mehr gelesen...) Da dieser Blog aber ja crimesNcooking heißt, gibt es jetzt auch mal wieder was zum Essen. Und zwar die volle Ladung - viel Spaß mit der Kürbiswoche!


Die großen und kleinen, rötlich-orangenen Kugeln begegnen einem jetzt im Herbst ja praktisch an jeder Ecke. Ob Hokkaido, Butternut, Türkischer Turban oder "Deutscher Zentner", oftmals enden die runden Dinger leider als (durchaus leckere, aber auf Dauer recht langweilige) Kürbissuppe. Daher möchte ich in den nächsten Tagen zeigen, dass es man mit diesen Gewächsen noch viel mehr anstellen kann. Heute gibt es zum Auftakt einen Hackfleisch-Kürbis-Auflauf:

Für das Bild muss ich erstmal entschuldigen, aber die Hälfte war schon verputzt, als ich an das Foto gedacht habe. Im Grund ist die Zubereitung aber ziemlich simpel: Einen halben Butternut-Kürbis entkernen, schälen und in etwa daumendicke und -große Stücke schneiden. Diese dann in einer Auflaufform auslegen. Darüber gebt ihr dann eine schöne Hackfleisch-Tomatensauce. Wie ihr die am liebten habt, wisst ihr sicher selbst am besten. (Für meine werden Zwiebel und etwas Knoblauch angebraten; Rinderhack dazu und ebenfalls anbraten; etwas gewürfeltes Suppengemüse dazu und Dosentomaten in Stücken; dann das ganze schön pikant würzen mit allem was das Gewürzregal hergibt und vor allem eine ordentliche Prise Zucker dazu (!!!); dann schön mindestens 45 Minuten köcheln lassen, bevor sie zum Beispiel den Kürbis oder auch eine Ladung Pasta treffen darf...) Also dann die schöne Hackfleischsauce über den Kürbis geben. Natürlich geht der Auflauf auch vegetarisch - einfach eine schöne Tomatensauce, vielleicht mit etwas Gemüse aufpeppen und über den Kürbis geben. Wer es etwas gehaltvoller mag, kann jetzt noch einen Becher Creme fraiche obendrauf verteilen. Zum Schluss nun lecker geriebener Käse (Gouda, Bergkäse etc) drüber. Der Auflauf gehört nun mindestens 50 Minuten in den Ofen (Unter-/Oberhitze 175 Grad). Dann mal mit dem Messer anstechen und prüfen, ob der Kürbis weich ist. Dann raus aus dem Ofen, kurz abkühlen lassen (ist mörderisch heiss) und danach rauf auf die Teller und servieren. Lecker dazu ein schöner grüner Salat und ein Bierchen... Freut euch auf weitere leckere Kürbisrezepte in den nächsten Tagen hier bei crimesNcooking!


Dienstag, 22. Oktober 2013

"Mord am Lord" - (k)ein mysteriöser Krimi

Angekündigt wird "Mord am Lord" von B.a. Robin als "ein Krimi der feinen englischen Art" und der Klappentext verspricht einen verzwickten Fall. Grund genug für mich als Fan des englischen Kriminalromans, mir den "Mord am Lord" vorzunehmen und bei "Blogg dein Buch" anzufordern... Hätte ich es doch besser gelassen!











"Mord am Lord" von B.a. Robin
erschienen bei goldfinch books
ca. 280 Seiten
für 11,95 EUR
hier bestellbar

Die Story: Josie und ihr bester Freund Theo machen Urlaub in England. Ziel ist das Museum von Josies Lieblingsautorin Agatha-Christina Sotheby (Ähnlichkeiten zu Agatha Christie sind eindeutig beabsichtigt). Dort ist man auf verschollene Notizbücher der Autorin gestoßen. Diese beinhalten auch einen unvollendeten Roman "Der Tote in der Bibliothek" (Ähnlichkeiten ebenfalls beabsichtigt...). Eine Expertenkommission soll das Ende des Romans klären, doch Josie möchte selbst einen Blick auf das Manuskript der von ihr verehrten Schriftstellerin werfen und beginnt sich mit Theo im Museum umzusehen. Nachdem sie durch eine unscheinbare Stahltür getreten sind, finden die beiden sich unvermutet selbst inmitten des unvollendete Romans wieder. Nun müssen sie als die berühmten Detektive "Miss Rutherford" und "Mister Stringer" (Ähnlichkeiten..., siehe oben) selbst den Fall lösen, um die Geschichte wieder verlassen zu können. Der exzentrische Lord Westholm wird in seiner Bibliothek ermordet aufgefunden, die Mordwaffe fehlt und es wurde Geld entwendet. Mehrere Verdächtige sind im Haus, doch die Tochter (die als Erbin natürlich das stärkste Motiv hat) hat ein Alibi. Doch der Tote Lord bleibt nicht das einzige Opfer und Josie und Theo beginnen zu ermitteln.
Meine Meinung: Ich fange mal mit dem (einzig) Positiven an. Die Kriminalgeschichte an sich kommt stellenweise wirklich wie ein guter englischer (und von mir äußerst geschätzter) Agatha-Christie-Krimi daher. Fraglich ist allerdings, ob dies von der Autorin wirklich so gedacht war. Denn sie macht sich, besonders in Gestalt der Figur von Theo, permanent über eben jenes Genre lustig und zieht es ins Lächerliche. Hauptfigur Josie versucht sich derweil in der Rolle der Ermittlerin "Miss Rutherford" (offensichtlich Miss Marple). Dabei bedient die Autorin sich an Namen und Personen aus den Krimis von Agatha Christie und webt Hinweise auf deren Bücher und Filme in die Handlung ein. Auch hierbei erschließt sich mir leider nicht, ob die Autorin dies als Verehrerin der großen englischen Schriftstellerin tut oder sich eben satirisch mit deren Werken auseinander setzen will. Falls sie Fan ist, ist ihr eine Huldigung ihres Idols gründlich misslungen und für eine Satire auf den "Krimi der feinen englischen Art" fehlt dann völlig der nötige Biss oder das Karikieren der Personen. Und nachdem sowohl die Hommage an Agatha Christie als auch der satirische Roman völlig in die Hose gegangen sind, fährt Autorin Robin dann zum Schluß auch noch das bisschen Krimi, das in dem Buch gesteckt hat, durch ein ziemlich merkwürdiges Ende vor die Wand.
Mein Fazit: Es fällt mir wirklich nicht leicht, zum ersten Mal seitdem ich diesen Blog schreibe, nur einen Stern zu vergeben. In einem Buch steckt sicher enorm viel Arbeit und Herzblut des Autors, aber leider finde ich dieses Buch einfach nur ziemlich misslungen. Es wird nicht klar, um was es eigentlich geht: Satire oder Hommage an Agatha Christie oder sollte es tatsächlich doch ein richtiger Krimi werden? Ich weiß es nicht. Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass das Buch seitens des Verlages kurzfristig ins Programm genommen wurde - vielleicht hätten sich hier alle Beteiligten ein bisschen mehr Zeit nehmen sollen, um das Buch noch einmal zu überarbeiten. "Mord am Lord" erhält daher von mir (schweren Herzens) nur einen von fünf Sternen.

Montag, 21. Oktober 2013

Im Haus des Hutmachers - Kommissar Lavalles erster Fall

Das Rheinland ist offensichtlich eine gute Gegend für grausige Morde - nachdem ich vor einiger Zeit hier schon über die Krimis von Judith Merchant aus Königswinter berichtet habe, geht es nun mit Stefanie Kochs Kommissar Lavalle einige Kilometer rheinabwärts nach Düsseldorf.












"Im Haus des Hutmachers"
von Stefanie Koch
erschienen bei dotbooks
als ePUB für 4,99 EUR

Die Story: In NRWs Landeshauptstadt ermittelt Kommissar Henri Lavalle in einem mysteriösen Mordfall. Louise Stahl wurde ermordet. Die wohlhabende Frau war eine geachtete Person in den besseren Kreisen der Stadt. Schnell fällt der Verdacht auf Ihre Tochter Ann Stahl, die die Erbin ihre Vermögens ist. Sie hatte jedoch ein schlechtes Verhältnis zur Mutter und seit über 10 Jahren keinen Kontakt mehr mit ihr. Kommissar Lavalle nimmt die Ermittlungen auf, deckt lange gehütete Details aus der Vergangenheit der Familie Stahl auf und verfällt dabei mehr und mehr dem eisigen Charme von Ann Stahl. Alle Hinweise deuten scheinbar auf Ann Stahl als Täterin - fühlt sich Lavalle wirklich zu einer Mörderin hingezogen? Welche Rolle spielt Anns beste Freundin Marie von der Weide? Und warum verschwindet die Hauptverdächtige zum Ende ins Ausland? Erst im fernen Südfrankreich kann Lavalle schließlich in letzter Minute den Fall lösen.
Meine Meinung: Man nehme einen genussfreudigen, französischen Kommissar im Rheinland, eine verstörend selbstbewusste, anziehende, junge Frau, würze das Ganze mit zwei Morden und garniert den Roman schließlich mit düsteren Familiengeheimnissen und einem Schuss Humor. Das Ergebnis ist ein äußerst gelungener Kriminalroman. Die Autorin Stefanie Koch versteht es geschickt, den Verdacht in verschiedene Richtungen zu lenken und auch immer wieder auf Ann Stahl, die ihre Mutter aus tiefster Seele hasst und verachtet. Interessant ist dabei, wie auch Lavalle zwischen Schuld und Unschuld Ann Stahls hin und her schwankt und sich dabei mehr und mehr zu ihr hingezogen fühlt. Sein Verhalten gegenüber seiner Ehefrau fand ich dann allerdings ziemlich schändlich - aber ein guter Charakter lebt ja durchaus auch von den Gegensätzen, die sich darin vereinigen. Und gerade diese Gegensätze machen den Kommissar zu einem sympathischen Ermittler.
Mein Fazit: Ich hatte diesen Krimi mit im Urlaub und habe mit auf dem langen Heimflug gut und spannend unterhalten gefühlt. In der zweiten Hälfte ist mir dieser Fall stellenweise ein wenig zu langatmig geraten und die Lösung droht sich in zu vielen Windungen zu verlieren. Die Charaktere sind interessant und vielschichtig beschrieben und dieser erste Fall für Lavalle macht wirklich Lust auf mehr. Daher gibt es von mir insgesamt vier von fünf Sternen und ein Dank an Susann Hochmuth von dotbooks.

Samstag, 21. September 2013

Adler-Olsen: "Schändung"

Lange Zeit war ich kein besonders großer Freund von nordischen Krimis und Thrillern. Meine Krimiheimat liegt eigentlich eher in Großbritannien und den USA. Aber hier und da fällt mir dann doch auch mal was aus Nordeuropa ins Auge: heute gibt es einen tollen Thriller aus Dänemark.






 




"Schändung"
von Jussi Adler-Olsen
erschienen bei dtv
als Kindle-Edition für 8,99 EUR
oder als Taschenbuch für 9,95 EUR

Die Story: Carl Mørck leitet das Sonderdezernat Q bei der Kopenhagener Kriminalpolizei. Er befasst sich mit Ermittlungen zu alten, ungeklärten Fällen. Eines Tages findet er einen solchen Fall auf seinem Schreibtisch: Ein Doppelmord an einem Geschwisterpaar, der zwanzig Jahre zurückliegt. Mørcks Interesse an diesem Fall ist geweckt, obwohl er nicht weiß, wer ihn auf diesen Fall aufmerksam machen möchte und vor allem WARUM. Denn der Fall scheint abgeschlossen, ein Täter wurde verurteilt und sitzt seit vielen Jahren im Gefängnis. Mørck und sein Team beginnen mit ihren Ermittlungen und stoßen dabei auf drei Männer aus höchsten Kreisen Dänemarks, zur Tatzeit alle Schüler eines Eliteinternats, die in den Fall verwickelt zu sein scheinen. Ebenso wie Kimmie, ein weiteres Mitglied der Internats-Clique, die heute auf der Straße lebt. Welche Rolle spielt sie? Carl Mørck entdeckt weitere ungeklärte Morde im Umfeld der ehemaligen Internatsschüler und findet sich schließlich in einem Alptraum aus Menschenverachtung, ungehemmter Gewalt und Mordlust. Doch diesmal ist Mørck selbst der Gejagte....
Meine Meinung: Der zweite Teil aus dem Serie um Kommissar Mørck  und das Sonderdezernat Q ist ein fesselnder Thriller, der mich gleich in seinen Bann gezogen hat. Den ersten Teil kenne ich nicht, was aber das Lesevergnügen nicht geschmälert hat. Auch bei Kommissar Mørck gelegentlich die düstere Schwere an, die nordische Ermittler oft umgibt und die mir einfach oft zu depressiv ist. Aber Adler-Olsen setzt mit Carl Mørck eigene Akzenteund gilt mit seiner Thriller-Reihe heute, wie ich finde zurecht, als der beliebteste dänische Krimiautor. Mir hat dieser Thriller so gut gefallen, dass ich sicher auch die weiteren Teile der inzwischen fünfteiligen Reihe um das Sonderdezernat Q lesen werde.
Mein Fazit: Adler-Olsen gibt in "Schändung" verstörende Einblicke in die Seelen und Taten von Menschen, die man wohl am treffendsten mit "abgrundtief böse" bezeichnen kann. Zurück bleibt am Ende ein verwundeter Kommissar und die Hoffnung, dass Menschen mit Geld und Macht auch irgendwann von ihrer Vergangenheit eingeholt werden und sich der Gerechtigkeit nicht entziehen können. Dieser spannende Thriller von Jussi Adler-Olsen erhält von mir vier von fünf Sternen.

Sonntag, 8. September 2013

Blogg dein Buch: "Die Toten, die niemand vermisst" (Hjorth & Rosenfeldt)

Diesmal gab es von "Blogg dein Buch" krimimäßig was auf die Ohren: Vor kurzem lag "Die Toten, die niemand vermisst" vom schwedischen Autorenteam Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt als Hörbuch in meinem Briefkasten.











"Die Toten, die niemand vergisst"
von Hjorth & Rosenfeldt
als Hörbuch auf 6 CDs im
AUDIOBUCH Verlag,
hier bestellbar für 19,95 EUR

Die Story: Im schwedischen Lämtlandsfjäll werden von Wanderern sechs vergrabene Leichen, darunter zwei Kinder, gefunden. Aus Stockholm reisen Kommissar Torkel Höglund und sein Team von der Reichsmordkommission an, um in diesem Fall zu ermitteln. Auch Kriminalpsychologe Sebastian Bergann ist dabei, noch gezeichnet von den Geschehnissen aus der vorherigen Ermittelung. Doch im Team kommt es zu Spannungen: Bergmann reist vorzeitig zurück nach Stockholm, ebenso wie Kollegin Vanja. Ihr Vater wurde verhaftet - verantwortlich dafür ist indirekt Bergmann und seine (ehemalige) Geliebte, die Vanjas Vater an die Behörden verraten hat. Parallel zu dieser Mordermittelung wird über das Schicksal der Afghanin Shibeka Khan berichtet, deren Mann und Cousin vor einigen Jahren spurlos verschwunden sind. Das Verschwinden der beiden lässt Shibeka nicht ruhen und auch ihr Sohn begibt sich auf eine gefährliche Suche nach seinem Vater, an deren Ende man erfährt, wie beide Handlungsstränge zusammenhängen.
Meine Meinung: "Die Toten, die niemand vergisst" ist bereits der dritte Roman um Torkel Höglund, Sebastian Bergmann und deren Ermittlerteam. Ich kenne die Vorgängerromane nicht und fand es recht schwierig, mich in den Zusammenhängen und Dynamiken der handelnden Personen zurechtzufinden. Dieses Hörbuch läuft über mehr als sieben Stunden und ist für meine Begriffe äußerst detailliert - um nicht zu sagen langwierig - in seiner Erzählweise. Unwichtige Details und vor allem die Gedanken der handelnden Personen nehmen zu viel Raum ein, zu Lasten der Spannung der Geschichte. Der eigentliche Handlungsstrang um die sechs Leichen tritt im Laufe des Buches eigentlich völlig in den Hintergrund. Dies ist wohl auch der Grund, warum das Ganze mich nicht so recht fesseln konnte. Auch die parallele Story um den verschwundenen Familienvater konnte daran nichts ändern. Und am Ende des Buches steht dann noch ein Cliffhanger, der einen erwartungsvoll und ein enttäuscht zurücklässt. Spannende Momente wie diesen hätte ich mir im Buch viel mehr gewünscht.
Mein Fazit: Schwedisches Hörbuch auf sechs CDs mit äußerst träger Story. Einzige spannende Elemente bieten die Beziehungen der Ermittler untereinander. Sie machen die Geschichte ein wenig interessanter. Sehr gut hat mir Douglas Welbat als Vorleser gefallen. Er hat eine angenehme Stimme, der man gerne zuhört. Insgesamt doch eher ein mäßiger Krimispaß. Wer die vorherigen Bücher bereits kennt, mag eventuell ein wenig mehr Freude haben. Bei mir reicht es nur für drei von fünf Sternen und die Erkenntnis, dass schwedische Krimis nicht automatisch auch gut sein müssen.

Sonntag, 1. September 2013

Britsch-moderner Krimi: „Wer Blut vergießt“ (Deborah Crombie)


Bereits zum 15. Mal lässt Deborah Crombie in „Wer Blut vergießt“ ihre beiden Ermittler Duncan Kincaid und Gemma Jones auf Verbrecherjagd gehen. Die Autorin setzt dabei auf bewährte Elemente und serviert eine äußerst gelungene Fortsetzung ihrer Krimireihe.









 

"Wer Blut vergießt"
von Deborah Crombie
erschienen bei Goldmann
als Taschenbuch, ca. 440 Seiten
für 9,99 EUR

Die Story: Zwei unerklärliche Morde, die im Bereich des Londoner Crystal Palace Park verübt werden, ein sympathisches Ermittlerteam (welches den Fans dieser Serie bereits bestens vertraut ist) und zwischendurch immer wieder kleine, historische Informationen über die Handlungsorte. Trotz des bewährten Konzepts fehlt es hier nicht an Spannung: Zwei Anwälte, die auf den ersten Blick in keiner Verbindung zueinander stehen, werden kurz nacheinander brutal ermordet. Gemma und ihre Assistentin Melody Talbot übernehmen die Ermittlungen und stehen zunächst vor einem Rätsel. Während die beiden sich auf die Suche nach dem Täter machen, ist Gemmas Lebensgefährte Duncan beurlaubt und kümmert und sich um Haus und Kinder der Patchworkfamilie. Ein Zustand, dem er auf Dauer immer weniger abgewinnen kann. Er vermisst seinen Job und nutzt gerne die Chance, sich ebenfalls in Gemmas Ermittlungen einzumischen. Melody hat indessen Gefallen an dem Gitarristen Andy gefunden, dessen traurige Vergangenheit mit den Morden in Verbindung steht...
Meine Meinung: Mit dem neuesten Band der erfolgreichen Reihe ist der Autorin eine rundherum gelungene Fortsetzung gelungen. Neben den spannenden Mordfällen, macht es besonders Spaß die Entwicklung der Hauptpersonen zu verfolgen und wie die beiden Ermittler ihren ernsten Beruf und ihre etwas chaotische Familie unter einen Hut zu bringen versuchen. Auch die kleinen historischen Häppchen, die die Autorin an den Beginn jedes Kapitels stellt, sind wirklich interessant und vermitteln eine lebendiges Bild der Handlungsorte und deren Geschichte. 


Mein Fazit: Eine spannende und lesenswerte Fortsetzung der James/Kincaid-Reihe von Deborah Crombie. Selbst wer die vorherigen Bücher nicht kennt, wird sich leicht in die Story und die Charaktere hineinfinden. Daher gibt es die vollen fünf von fünf Sterne für dieses Buch. Und auch die vorherigen Bücher kann ich wirklich nur empfehlen.

Sonntag, 4. August 2013

Kühles Krimivergnügen für heiße Tage

Die heißen Temperaturen haben in mir das Verlangen nach etwas "kühlerem" Krimistoff geweckt. Auf meinem Bücherstapel lag schon seit längerer Zeit "Meerjungfrau" von Camilla Läckberg (erschienen bei List, als Taschenbuch für 9,99 €) - skandinavische Temperaturen, perfekt für die Sommerhitze - dachte ich.... Leider hat sich statt dem erhofften Sommerlesespaß bei mir schnell Ernüchterung breit gemacht. Mir ist es sehr schwer gefallen in die Geschichte reinzukommen, da es extrem viele Charaktere gibt, die alle schnell und kurz vorgestellt werden, bevor wieder der nächste Handlungsstrang mit neuen Personen folgt. Erst nach etwa einem Drittel der immerhin 459 Seiten konnte ich die handelnden Personen einigermaßen auseinanderhalten. Für Leser, die die vorherigen Bücher der Serie bereits kennen mag das einfacher sein, ich fand es eher ermüdend. Aber auch danach hat sich die Story für meinen Geschmack zu langsam entwickelt. Das hätte ich mir etwas knackiger und auch spannender gewünscht. Die Auflösung am Ende fand ich auch nicht sehr überzeugend. Fazit: Insgesamt ein langwieriger und ziemlich mäßiger Krimi - dafür gibt es von mir 2 von 5 Sternen. (Nachtrag: Ursprünglich hatte ich drei Sterne vergeben, aber nach einem Gespräch über das Buch bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass es mich wirklich enttäuscht hat. Daher noch ein Stern Abzug.)

Weitaus mehr überzeugt hat mich ein Krimi, der im winterlich verschneiten Bayern spielt: "Der
Prinzessinnenmörder" von Andreas Föhr (erschienen bei Knaur, als Taschenbuch für 9,99 €). Ein junges Mädchen wird erstochen in einem zugefrorenen See gefunden. Sie trägt ein goldenes Kleid, welches die Ermittler um Kommissar Wallner ein Rätsel aufgibt. Doch sie ist nur das erste Opfer zu Beginn einer Mordserie... Eine spannende Story, interessante Charaktere und Morde, deren Ursprung bereits einige Zeit zurückliegt. Es macht Freude Kommissar Wallner und seinem Team bei der Lösung dieser rätselhaften Mordserie zu begleiten. Und auch die private Seite von Wallner ist durchaus interessant und weckt Interesse an den Fortsetzungen. Bei diesem Debütroman von Andreas Föhr handelt es sich um einen gelungenen, bayerischen Regionalkrimi. Weitere Romane in dieser Serie sind bereits erschienen und kommen auch auf meine Wunschliste. Fazit: Pfundiger, bayerischer Krimispaß, dafür gibt es 4 von 5 Sternen.


Dienstag, 16. Juli 2013

"Opfere dich" - Thriller von Laura Wulff

Sommerzeit ist bei mir Thriller-Zeit. Aktuell verschlinge ich wirklich einen Thriller nach dem anderen. Und damit mir der Lesestoff nicht ausgeht, haben die lieben Leute von "Blogg dein Buch" mal wieder für Nachschub gesorgt: als eBook gab es diesmal "Opfere dich" von Laura Wulff.
















"Opfere dich"
von Laura Wulff
erschienen bei dot.books
hier bestellbar, ca. 298 Seiten (ePUB)
für 6,99 EUR

Die Story:  Polizistin Storm Harper, genannt Storm, ermittelt als Mitglied der Soko auf den Spuren eines Serienkillers. Drei Frauen hat er bereits auf bestialische Weise getötet, eine weitere befindet sich in seiner Gewalt. Und er wendet sich mit einer Nachricht an Storm: "Opfere dich". Der grausame Mörder hat es auf die Polizistin abgesehen. Sie soll sich selbst dem Killer opfern und viele andere Frauen retten. Denn wenn Storm sich in seine Gewalt begibt, soll sie sein letztes Opfer sein. Für Storm ein undenkbarer Vorschlag. Obwohl der Druck von allen Seiten zunimmt, suchen Storm und ihre Kollegen weiter nach dem irren Killer. Eine Suche, bei der Storm stets in großer Gefahr schwebt.
Meine Meinung: Vielleicht fange ich mal mit den positiven Eindrücken an. Laura Wulff schreibt sehr fesselnd und die Story birgt auch in mehrfacher Hinsicht einiges an Potential. Zum Beispiel der Druck, der auf der Ermittlerin lastet, dass sie das Leben künftiger Opfer retten könnte, wenn sie sich selbst dem Killer ausliefert. Die "Öffentlichkeit", die dieses Opfer von ihr als Polizistin fast schon erwartet und ihr dies auch zu verstehen gibt. Diese Facetten der Geschichte und diese Form der "Öffentlichkeit", die in Zeiten sozialer Netzwerke jedem sehr plötzlich und ungewollt zu Teil werden kann, sind sehr aktuell und regen zum Nachdenken an. Äußerst wohltuend war hier die Figur der Bäckereibesitzerin Chenoa mit dem schönen Satz "Diejenigen, die meckern und hetzen, schreien immer am lautesten [...] Die vernünftigen Menschen, und das sind zum Glück die meisten, haben nicht das Bedürfnis, ihre Meinung jedem kundzutun." In Zeiten, in denen ein Shitstorm den nächsten jagd, kann man sich eigentlich nur wünschen, dass sie recht hat. Was mir leider an diesem Buch überhaupt nicht gefallen hat, sind der Anfang und das Ende. Man wird zu Beginn sehr abrupt in die Geschichte hineingeworfen. Der Killer hat bereits einige Opfer auf dem Gewissen und die Ermittlungen der Polizei sind bereits in vollem Gange. Dies ließe sich verzeihen, wenn das Ende nicht ebenso abrupt daherkäme. Irgendwie wirkt das Buch für mich dadurch unfertig und lässt mich auch noch mit vielen offenen Fragen hinsichtlich der vorkommenden Personen zurück.
Mein Fazit: Storyline und Inhalt sind die Stärken dieses Buches. Leider wirkt es auf mich einfach unfertig. Das Ende ist kein offenes Ende (bin ich zwar auch kein Fan von, aber damit könnte ich mich noch abfinden), hier fehlt einfach am Ende aus meiner Sicht noch ein letztes Kapitel. Schade! Nach dem ersten Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, war dieses nun etwas enttäuschend. Dafür gibt es von mir nur drei von fünf Sternen.

Sonntag, 14. Juli 2013

Aprikosenchutney: süß, sauer & scharf!

In den letzten Wochen habe ich meine Vorliebe für "fruchtige" Geschmäcker entdeckt: Geschmorter Wirsing mit Mango, Entenbrust mit Kirschsauce, Curry-Mango-Grillsauce - um nur einige zu nennen. Von einem Blechkuchen hatte ich noch eine Dose Aprikosen übrig, die mich auf die Idee zu diesem Chutney gebracht hat.
Für zwei kleine Gläschen benötigt ihr:
  • 1 Dose Aprikosen
  • 5 EL braunen Zucker
  • 1 kleine rote Zwiebel
  • frischen Ingwer (etwa 1 cm, gerieben), mehr oder weniger nach Geschmack
  • 1 rote Chili
  • Weißweinessig 
  • Salz
  • 1 EL Pflanzenöl
 

Zubereitung: Die Aprikosen abtropfen und in kleine Stücke schneiden. Die Zwiebel hacken und im Öl weichdünsten (sie sollten weich werden, aber keine Farbe bekommen). Mit 5 EL Weißweinessig ablöschen. Geriebenen Ingwer, gehackte Chili, Zucker und einen TL Salz sowie die Aprikosen hinzugeben. Bei kleiner Hitze mit Deckel etwa eine Stunde köcheln lassen. Heiß in saubere Gläser mit Schraubverschluss füllen. Das Chuntney hält sich einige Wochen im Kühlschrank und schmeckt echt gigantisch. Super zu gegrilltem Fleisch & Fisch, aber auch toll um Curry-Gerichte zu verfeinern!

Mittwoch, 10. Juli 2013

Sommerspannung: "Blutsommer" von Rainer Löffler

Fehlt euch noch ein Buch für euren Sommerurlaub? Habt ihr noch Platz im Koffer? Dann habe ich heute eine brandheiße Sommer-Thriller-Empfehlung für euch!











"Blutsommer"
von Rainer Löffler
erschienen im Rowohlt (rororo)
hier bestellbar, 496 Seiten
für 9,99 EUR
  
Die Story:  Sommerhitze in Köln. Bei einem Ausflug stolpern die Kinder der Familie Lerch über eine grausam zugerichtete, verwesende Leiche. Nicht das erste Opfer eines Serienkillers, wie Fallanalytiker Martin Abel feststellen muss. Abel, eigentlich beim Stuttgarter LKA, wurde von der Kölner Polizei zu Hilfe gerufen, um den Serienkiller zu schnappen. An seiner Seite ermittelt Hannah Christ, die von seiner Erfahrung lernen und profitieren soll. Ein Zustand, der Abel nicht recht passt, mit dem er sich jedoch arrangieren muss. Und im Laufe der Ermittlungen wird Hannah für ihn zu einer wichtigen Partnerin bei der Jagd nach dem irren Killer, der nur "Der Metzger" genannt wird...
Meine Meinung: Ein grausamer Serienkiller, ein kauziger Fallanalytiker, gegen seinen Willen mit einer jungen Ermittlerin an seiner Seite, ein heißer Sommer im Rheinland - das sind die Zutaten für einen äußerst spannenden Thriller. Ermittler Abel war zu Beginn nicht so ganz mein Fall, aber im Laufe des Buches kommt der Leser (und nicht nur er) dem Ermittler und seiner komplexen Persönlichkeit näher, so wie Abel und Christ dem Mörder näher kommen. Näher als ihnen beiden lieb ist. Und wenn der Leser denkt, er weiß wer der Täter ist... sorgt der Autor doch noch für eine Überraschung zum Schluss.
Mein Fazit: Unheimlich spannendes Buch, absolute Leseempfehlung! Dafür gibt es uneingeschränkte 5 von 5 Sternen für diesen Sommer-Thriller. Unbedingt einpacken für den Urlaub!

Mittwoch, 26. Juni 2013

Roote Beete reloaded: Gedünstete Rote Beete mit Schafskäse

Nach einer kleinen Pause, in der ich meinen wohlverdienten Urlaub in den USA und Mexiko genießen durfte, gibt es heute mal wieder etwas Neues aus meiner Küche. Tatsächlich ist es mir einmal gelungen, Rote Beete in etwas zu verwandeln, dass mir wirklich sehr lecker geschmeckt hat:
gedünstete Rote Beete mit Schafskäse!
 Für zwei als Vorspeise:
  • 3 kleine, frische Rote Beete
  • 150-200 gr. Schafskäse
  • 2 EL Pflanzen- oder Olivenöl
  • 2 EL Balsamicoessig
  • 2 EL Honig
  • etwas getrockneten Oregano
  • Salz & Pfeffer
 
Los gehts: Zunächst die Rote Beete schälen (am besten mit Handschuhen, sonst gibt es blutrote Finger) und in Würfel schneiden. In einer Pfanne oder einem breiten Topf das Öl erhitzen, dann die Rote Beete in das heiße Öl geben. Etwas andünsten und dann mit dem Essig und dem Honig ablöschen. Deckel drauf, Hitze runter und etwa 10 Minuten weiterdünsten bis die Rote Beete weich, aber noch bissfest sind. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Während das Gemüse köchelt, den Schafskäse zerbröckeln und mit dem Oregano und Salz/Pfeffer würzen. Die Rote Beete auf Tellern anrichten und den Schafskäse darüber streuen. Nach Geschmack heiß oder lauwarm servieren!

Samstag, 8. Juni 2013

Camping culinarisch? Dr. Oetker "Camping Küche"

Camping klingt zunächst einmal nicht besonders nach kulinarisch interessanten Erlebnissen, sondern mehr nach Ravioli und irgendwelchen merkwürdigen "Eintopfspezialitäten" aus der Dose. Das man auf einem Gaskocher (und vielleicht noch einem zusätzlichen Grill) noch mehr machen kann als den Inhalt von Dosen aufwärmen, zeigt der Dr. Oetker Verlag mit seinem Buch "Camping Küche".












"Camping Küche"
erschienen im "Dr. Oetker Verlag"
hier bestellbar, 128 Seiten
für 12,00 EUR

Das Buch bietet 60 Rezepte, die jeweils mit einer farbigen Abbildung illustriert sind. Für mich persönlich auf jeden Fall ein großes Plus, da ich gerne sehe, was beim Kochen eigentlich in etwa rauskommen soll. Am Ende gibt es auf vier Seiten noch zusätzliche Tipps speziell für die Campingküche - speziell für eher unerfahrene Camping-Köche sicher sehr hilfreich.
Die Rezepte sind eine bunte Mischung aus klassischen Rezepten, wie zum Beispiel "Ratatouille", Nudel- und Kartoffelsalat, und spannenden Ideen, wie "Gegrillte Leberkäsepäckchen", "Bratwurstsalat" und dem "Fischeintopf Zeltplatz".


Zum Nachkochen habe ich mich für "Katalanisches Tomatengrillbrot" entschieden. Das habe ich schon in anderen Kochbüchern gesehen, aber noch nie gemacht. Aus dem Grill geröstetes Brot wird mit Knoblauch eingerieben, mit gequetschten Tomaten bestrichen und mit Olivenöl und Salz gewürzt. Klingt einfach und schmeckt einfach superlecker! Eine weitere tolle Idee ist die Gemüsepaste zum Würzen von Saucen, Suppen und Eintöpfen. Diese Paste hält sich im Kühlschrank für mehrere Monate und ersetzt industriell hergestellte Suppenwürze oder gekörnte Brühe. Und man kann mit den verwendeten Kräutern und Gemüsen selbst bestimmen, was man mag und wonach es schließlich schmecken soll.

Mein Fazit: Ich bin persönlich kein großer Campingfreund, dafür schätze ich Errungenschaften wie gemauerte Häuser und intakte sanitäre Anlagen einfach zu sehr (gar nicht zu reden von warmen Mahlzeiten in Buffetform in einem All-inklusive-Strandhotel). Aber alle Rezepte lassen sich natürlich auch am heimischen Herd und Grill zubereiten. Und für alle, die gerne campen hält dieses Buch sicherlich eine schöne Auswahl an Rezepten und Ideen bereit, die den nächsten Campingurlaub zu einem kulinarischen Erlebnis machen werden. Dies und die Erkenntnis, dass man auf einem Grill sogar einen Kuchen backen kann, macht dieses Buch für alle Campingbegeisterten zu einer lohnenden Investition. Und auch alle Nicht-Camper finden einige schöne Rezepte, um die nächste Grillparty damit aufzuwerten. Dafür gibt es von mir vier von fünf möglichen Sternen. Wieder einmal ein herzliches Danke an "Blogg dein Buch" für das Renzensionsexemplar.

Samstag, 1. Juni 2013

Was mache ich mit... Rübstiel? Rübstiel-Lachs-Spaghetti!

Rü... waaaaas? Ja, ich musste auch erstmal nachschauen, was Rübstiel eigentlich ist. Es sind die Blätter der Mairübchen, die so dicht gesäht werden, dass sie in die Höhe wachsen und keine Rübchen bilden. Und dieses Gemüse habe ich in dieser Woche in meiner Bio-Gemüse-Überraschungstüte gefunden. Geschmacklich erinnerte es mich ein wenig an Spinat. Und dann musste ich mal schauen, was man so damit anstellen kann. Letztlich habe ich mich dann für ein Pasta-Gericht entschieden: Spaghetti mit Lachs und Rübstiel.

Das wird gebraucht:
  • 400 g Rübstiel
  • 200 g Nudeln
  • 3 EL Olivenöl
  • 2 Lachsfilets
  • 1 Knoblauchzehen
  • 1 Chilischote
  • Salz und Pfeffer
  • Creme fraiche
  • etwas Butter
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • italienische Kräuter (TK)
Zunächst großen Topf auf den Herd, Wasser und etwas Salz hinein und aufkochen. In der Zwischenzeit den Rübstiel putzen und waschen. Ich habe relativ viel von den Stielen abgeschnitten und den Rübstiel dann grob geschnitten. Im kochenden Wasser dann eine Minute blanchieren, dann mit einem Sieblöffel rausnehmen und abtropfen lassen. Im gleichen Wasser dann die Spaghetti al dente kochen. Während die Nudeln kochen, die Knoblauchzehe und die Chili schneiden bzw. hacken.

  
In einer Pfanne die Lachsfilets anbraten, dabei grob zerkleinern. Dann Knoblauch und Chili dazu und etwas mit anbraten. Die fertigen Nudeln abgießen, wieder rein in den Topf, nach Geschmack Butter dazu sowie 1-2 Eßlöffel Creme fraiche. Dann den Lachs und den Rübstiel in den Topf geben. Alles untermischen, mit etwas geriebener Zitronenschale, Salz, Pfeffer und italienischen Kräutern abschmecken. Und dann einfach schmecken lassen, was man mit Rübstiel so machen kann.