Sonntag, 12. Mai 2013

"Das letzte Gericht" - eine Sammlung letzter Speisen

Zufällig bin ich neulich auf dieses Buch aufmerksam geworden. "Das letzte Gericht" ist eine Rezeptsammlung der letzten Speisen, die Prominente vor ihrem Ableben zu sich genommen haben. Garniert werden die Rezepte von kurzen Schilderungen aus deren Leben und ihren letzten Stunden.









"Das letzte Gericht"
von Richard Fasten
erschienen bei edition q im be.bra Verlag
gebundene Ausgabe für 22,00 EUR bestellbar

Viele der letzten Gerichte erzählen dabei eine Menge über die Personen, über ihr Leben und teilweise auch über die Gründe für ihr Ableben: Wir erfahren wie der 250 Pfund schwere Elvis Presley an seinem letzten Tag noch einen großen Becher Vanille-Eiscreme und dazu sechs Schokokekse verdrückt, bevor ihn dann auf der Toilette der plötzliche Herztod aus dem Leben reißt. Wir begleiten Rudolph Moshammer in seinen letzten Stunden zu einem noblen Italiener, wo er sich Rigatoni all' Arrabiata und Steinbutt schmecken lässt, bevor er sich auf der Suche nach männlicher Gesellschaft zum Münchner Hauptbahnhof begibt und schließlich von eben dieser Gesellschaft mit einem Telefonkabel erdrosselt in seinem Haus ein unerwartetes Ende findet. Und wir sitzen am Bett der großen Marlene Dietrich, um die es nach zwei Schlaganfällen gesundheitlich schlecht bestellt ist und die sich etwas von ihrer legendären Hühnersuppe reichen lässt, bevor sie kurze Zeit später für immer die Augen schließt...
Von all den Rezepten habe ich mir heute das Frühstück "Last Miami Sunrise" gegönnt (und hoffe, dass mir das Schicksal wie Gianni Versace erschossen zu werden heute erspart bleibt...):
Ein halbe rote Zwiebel in dünne Spalten und drei Schreiben Bacon in Streifen schneiden. Beides in eine Pfanne geben und bei mittlerer Hitze andünsten. Zwei Scheiben Weizentoast rösten. In einer weiteren Pfanne zwei Spiegeleier braten. Toast mit etwas Butter bestreichen, Spiegeleier darauf geben und Zwiebeln und Speck darauf verteilen. Mit etwas gehackter Petersilie garnieren und dazu frischen Saft und schwarzen Kaffee reichen.
Mein Fazit: Ein interessantes Kochbuch, das zu allen Rezepten die jeweilige Geschichte gleich mit liefert. Auch eine schöne Geschenkidee: Wer wie ich Kochbücher sammelt, wird sich über dieses etwas andere Kochbuch sicherlich freuen. Und generell nehme ich aus diesem Buch mit, mein Essen künftig noch mehr zu genießen, es könnte schließlich "das letzte Gericht" sein ;-)

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