Die Story: Im Hafenbecken von Leer wird die Leiche einer
jungen Frau aus dem Hafenbecken gefischt. Als Ann Kathrin Klaasen, unterstützt
von den vertrauten Freunden und Kollegen, die Ermittlung aufnimmt, ahnt sie
nicht, welches Ausmaß dieser Fall annehmen wird. Denn durch ihre Vergangenheit
gerät sie nicht nur selbst, sondern die gesamte Region in Ostfriesland in
tödliche Gefahr.
Meine Meinung: „Ostfriesenwut“ ist der bisher neunte Fall
aus der Ostfriesen-Krimi-Reihe um Ann-Kathrin Klaasen. Die vorherigen Bände
habe ich alle gelesen, diesen Fall nun zum ersten Mal als – vom Autor selbst
gelesenes – Hörbuch gehört. Nachdem mir die Bücher bisher alle sehr gut
gefallen haben und ich sie immer kaum aus der Hand legen konnte, war ich
gespannt auf den neuen Fall. Von „Ostfriesenwut“ bin ich allerdings sehr
enttäuscht. Die Story wirkt in diesem Roman äußerst konstruiert und auf mich
auch leider eher unrealistisch. Obwohl ich das Buch im Urlaub am Strand gehört
habe und mich ganz gut auf das Gehörte konzentrieren konnte, musste ich
teilweise Kapitel mehrfach hören, um zu verstehen, wie alles zusammenhängt. Und
selbst dann hat mich die Geschichte nicht wirklich überzeugt. Mir wurden hier einfach
zu viele Handlungsstränge vermischt. Auf mich wirkte das, als wenn der Autor zu
viel hineinpacken wollte und es damit einfach übertrieben hat. Und der rote
Faden in der Geschichte ist wieder die „tapfere“ Ann-Kathrin Klaasen, die als
einsame Polizei-Kriegerin gegen den bösen Feind (und zum Teil auch Freund)
ankämpft, auf ihrer andauernden Suche nach Gerechtigkeit für die Opfer, aber
auch für sich selbst. Leider wirkt sie als Figur inzwischen abgekämpft und
verbraucht. Neue Aspekte bei den übrigen handelnden Personen? Ebenfalls
Fehlanzeige. Allenfalls die Figur „Ubbo Heide“ birgt für mich noch etwas
Potenzial. Die Idee, den Autor selbst
seine Romane lesen zu lassen, sollte meiner Meinung nach für künftige Hörbücher
überdacht werden. Klaus-Peter Wolf quält den Hörer mit derartig monotoner
Stimme durch das Hörbuch, dass schon deshalb keine rechte Spannung aufkommen
will, sondern sich eher Langeweile breit macht.
Mein Fazit: Nach dem für mich enttäuschenden Hören von
„Ostfriesenwut“, macht es auf mich den Eindruck, als wenn diese Reihe so
langsam auserzählt sein dürfte. Vor allem bei der Hauptperson Ann-Kathrin
Klaasen ist für mich keine Entwicklung mehr erkennbar. Sie kämpft immer weiter
im bereits bekannten Schema „Die gute Ann-Kathrin gegen das Böse/die Anderen“.
Die Story war zu konstruiert und das gesamte Hörbuch damit eher langweilig. Für das Hörbuch
„Ostfriesenwut“ von JUMBO Neue Medien & Verlag, die wenig gelungene Fortsetzung dieser bisher geglückten
Krimi-Reihe, gibt es von mir 2 von 5
Sternen.
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