Montag, 21. Oktober 2013

Im Haus des Hutmachers - Kommissar Lavalles erster Fall

Das Rheinland ist offensichtlich eine gute Gegend für grausige Morde - nachdem ich vor einiger Zeit hier schon über die Krimis von Judith Merchant aus Königswinter berichtet habe, geht es nun mit Stefanie Kochs Kommissar Lavalle einige Kilometer rheinabwärts nach Düsseldorf.












"Im Haus des Hutmachers"
von Stefanie Koch
erschienen bei dotbooks
als ePUB für 4,99 EUR

Die Story: In NRWs Landeshauptstadt ermittelt Kommissar Henri Lavalle in einem mysteriösen Mordfall. Louise Stahl wurde ermordet. Die wohlhabende Frau war eine geachtete Person in den besseren Kreisen der Stadt. Schnell fällt der Verdacht auf Ihre Tochter Ann Stahl, die die Erbin ihre Vermögens ist. Sie hatte jedoch ein schlechtes Verhältnis zur Mutter und seit über 10 Jahren keinen Kontakt mehr mit ihr. Kommissar Lavalle nimmt die Ermittlungen auf, deckt lange gehütete Details aus der Vergangenheit der Familie Stahl auf und verfällt dabei mehr und mehr dem eisigen Charme von Ann Stahl. Alle Hinweise deuten scheinbar auf Ann Stahl als Täterin - fühlt sich Lavalle wirklich zu einer Mörderin hingezogen? Welche Rolle spielt Anns beste Freundin Marie von der Weide? Und warum verschwindet die Hauptverdächtige zum Ende ins Ausland? Erst im fernen Südfrankreich kann Lavalle schließlich in letzter Minute den Fall lösen.
Meine Meinung: Man nehme einen genussfreudigen, französischen Kommissar im Rheinland, eine verstörend selbstbewusste, anziehende, junge Frau, würze das Ganze mit zwei Morden und garniert den Roman schließlich mit düsteren Familiengeheimnissen und einem Schuss Humor. Das Ergebnis ist ein äußerst gelungener Kriminalroman. Die Autorin Stefanie Koch versteht es geschickt, den Verdacht in verschiedene Richtungen zu lenken und auch immer wieder auf Ann Stahl, die ihre Mutter aus tiefster Seele hasst und verachtet. Interessant ist dabei, wie auch Lavalle zwischen Schuld und Unschuld Ann Stahls hin und her schwankt und sich dabei mehr und mehr zu ihr hingezogen fühlt. Sein Verhalten gegenüber seiner Ehefrau fand ich dann allerdings ziemlich schändlich - aber ein guter Charakter lebt ja durchaus auch von den Gegensätzen, die sich darin vereinigen. Und gerade diese Gegensätze machen den Kommissar zu einem sympathischen Ermittler.
Mein Fazit: Ich hatte diesen Krimi mit im Urlaub und habe mit auf dem langen Heimflug gut und spannend unterhalten gefühlt. In der zweiten Hälfte ist mir dieser Fall stellenweise ein wenig zu langatmig geraten und die Lösung droht sich in zu vielen Windungen zu verlieren. Die Charaktere sind interessant und vielschichtig beschrieben und dieser erste Fall für Lavalle macht wirklich Lust auf mehr. Daher gibt es von mir insgesamt vier von fünf Sternen und ein Dank an Susann Hochmuth von dotbooks.

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